AltlastenmanagementAltlastenmanagement
Wasserbauliche ProjekteWasserbauliche Projekte
Hydrogeologische ForschungHydrogeologische Forschung

U2-Baustelle Neubaugasse

Im Kreuzungsbereich von Lindengasse und Kirchengasse im Siebenstern-Viertel wird von den Wiener Linien unter der bestehenden U3-Station Neubaugasse eine neue U2-Station errichtet. Die Bauarbeiten begannen Anfang 2021, und bereits ab Anfang 2023 erfolgen sie unter der Erde. Sukzessive wird nun bis ca. 35 m unter Gelände abgetieft. Die Eröffnung der U2-Süd ist für 2028 geplant.

 

Das Aushubmaterial der obersten Schichten - bestehend aus pleistozänen Sedimenten tributärer Gerinne aus dem Wienerwald - zeigt hier Oxidationsfarben: rot, orange, gelb. Im Zuge der Hydrogeologischen Forschung Wien (WGM i.A. der MA 45) werden die Sedimente in enger Abstimmung mit den Wiener Linien und mit Unterstützung der Stadtarchäologie Wien beprobt und durch die Geologische Bundesanstalt untersucht. Erste Analysen zeigen unter anderem, dass die Rotfärbung auf das Mineral Hämatit zurückzuführen ist - nach klassischer Lehrmeineung eigentlich ein Hinweis auf tropische Verwitterung ...

 

Der hydrogeologische Längenschnitt Nord-Süd zeigt das geologische Setting der neuen U2-Süd-Station Neubaugasse: pleistozäne Ablagerungen der Donau (gelb) und der Wienerwaldzubringer (hellgrün) – beide nicht grundwasserführend – exponiert auf einem Höhenzug (3) zwischen den Erosionsrinnen von Wienfluss im Süden (1; neue U2-Station Pilgramgasse/Hofmühlgasse) und Ottakringer Bach im Norden (2; neuer U2-Notausstieg Augustinplatz).

 

Forschungsfrage: Warum zeigen die Wienflusssedimente auf dem Höhenrücken im Siebenstern-Viertel (3) deutlich rote Oxidationsfarben und in den südlich (1; Pilgramgasse) und nördlich (2; U2-Notausstieg Augustinplatz) anschließenden Stations-Baustellen nicht?

Ziel Hydrogeologie: Es sollen Erkenntnisse zur Genese der Terrassentreppe im Wiener Raum gewonnen werden. Letztendlich geht es darum die Untergrundverhältnisse prognostizierbarer zu machen.  

Ziel Archäologie: Die archäologischen Befunde sollen in Bezug zu den naturräumlichen Gegebenheiten gesetzt werden.
 


Informationen über Schichten und Aufschlüsse können im Modell abgerufen werden.

Legende für Bohrsäulen und Buttons:

Das Untergrundmodell basiert auf der Auswertung von Bohrungen (bunte Stäbe). Hier ist der Stadtplan auf die Quartärbasis (= Donauschotterunterkante) gelegt.

Tipp: Beim Betrachten der 3D-Szene am PC/Laptop die Taste „W“ für Wired, „R“ für Rotate und „L“ zum Ausschalten der Beschriftungen ausprobieren.